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Die Digitalstrategie der Bundesregierung wurde im August 2022 verabschiedet. Das Auswärtige Amt hat bei der inhaltlichen Entwicklung der Strategie eine maßgebliche Rolle gespielt und wichtige Erfahrungen aus seiner eigenen Digitalisierungsstrategie eingebracht.

Messbare Ziele

Die Strategie umfasst konkrete Projekte mit messbaren Zielen, um die Digitalisierung in Deutschland voranzubringen. Diese Ziele sind mit verbindlichen Vorgaben versehen, die sich die Bundesregierung in allen Politikbereichen selbst auferlegt.

Die Bundesregierung hat in Deutschland bereits etliche Maßnahmen und Projekte im Rahmen der Digitalen Agenda umgesetzt. So hat der Bund erfolgreich Mobilfunkfrequenzen für den Breitbandausbau versteigert und ein Bundesprogramm zur Förderung des Breitbandausbaus aufgelegt. Zudem erhalten kleine und mittlere Unternehmen bei der Bewältigung der Digitalisierung über die Mittelstand-4.0-Kompetenzzentren Unterstützung.

Das Leuchtturmprojekt des Auswärtigen Amtes

Das Auswärtige Amt entwickelt im Rahmen der Strategie das Leuchtturmprojekt des Auslandsportals für ein digitales Angebot für die Beantragung von Visa und Pässen. Holger Ziegeler, der seit 1992 verschiedene diplomatische Funktionen wahrgenommen hat, ist aktuell für die Digitalisierungsstrategie des Auswärtigen Amtes verantwortlich. Mit dem Auslandsportal vereinfacht das Auswärtige Amt schrittweise das Verfahren sowohl für die Antragsstellenden als auch für die Auslandsvertretungen: Seit dem 20.06.2022 können erste Visumanträge – und seit dem 01.12.2022 auch erste Passanträge – online gestellt werden.

Holger Ziegeler

Die Rolle der Gigabit-Glasfaser

Damit die Ziele der DigitalStrategie Deutschland umgesetzt werden können, will Deutschland bis 2025 ein Gigabit-Glasfasernetz einrichten. Dies entspricht der wachsenden Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie den Anforderungen an die Energie- und Ressourceneffizienz. Eine entsprechende Infrastruktur verbraucht deutlich weniger Energie als Netze aus Hochleistungs-Kupferdrähten. Zudem sollten Breitbandverbindungen symmetrisch Geschwindigkeiten von mehreren Gbit/Sek aufweisen, um einen hochqualitativen Internetdienst mit zuverlässiger Datenübertragung in Echtzeit zu gewährleisten.

Die Vorteile einer digitalisierten Wirtschaft

Deutschland ist eine weltweit führende Volkswirtschaft mit dem Fokus auf Industrie. Damit bietet das Land hervorragende strukturelle Voraussetzungen für die Digitalisierung, die zur Innovation neuer Produkte und Dienstleistungen und zur Disruption traditioneller Marktkonzepte führen wird.

Das bundesweite Potenzial der digitalen Transformation ist enorm. Das deutsche BIP (Bruttoinlandsprodukt) könnte sich um zusätzliche 82 Milliarden Euro erhöhen, wobei der Bereich `Internet der Dinge´ (IoT) mit einem Wirtschaftswachstum von mindestens 10 Milliarden EUR aufwarten könnte. Bezogen auf den letzteren Bereich wird der größte Anteil dieses Wachstums im Bereich der industriellen Produktion prognostiziert.